Die begehbare Rauminstallation „Wandstreu“ berichtet von den gesehenen und vorgefundenen Räumen in den verlassenen Häusern. Diese teilweise verrotteten Räume beinhalten Tapeten, welche teils von den Decken und Wänden herunterhängend sich auf den Boden als stumme Zeugnisse der Vergangenheit ablegten.
Schwebend, kreuz und quer wurde ein einzelnes sich immer wiederholendes Symbol, „das Tapetenmännchen“ miteinander zusammengefügt.
In der Installation nimmt uns das „Tapetenmännchen“ mit auf eine Reise der Vergangenheit. Wild wuchernd wurde das Sammelsurium von gespendeten Tapeten in Verbindung zum Raum gesetzt. Nicht an der Wand erzählen und reflektieren sie die Zeit, sondern mitten darin eröffnen sie neue Wege und Räumlichkeiten der Begehung für den lustwandelnden Rezipienten.
Wie eine dritte Haut schmiegen sich die einzelnen herunterhängenden Tapetentrauben hautnah um unseren eigenen Körper und umgeben uns mit Bildern - Erinnerungsorte des fast Nichtdagewesenseins.
Ebenso wie die gefundenen beschädigten Tapeten in den Räumen habe ich in der künstlerischen Umsetzung die Tapetenbahnen durch den Eingriff des „Zerschneidens“ liebevoll zerstört und wieder als neuen Raumkörper zusammengefügt.